Das Marderkaninchen entstand, wie andere Kaninchenrassen auch, mehrmals an verschiedenen Stellen, immer jedoch unter Beteiligung von Chinchillakaninchen, was unter Berücksichtigung seiner Genetik auch naheliegend ist.
In der Literatur sind folgende Züchter erwähnt:
David W. Irving, Freshfield bei Liverpool, Großbritannien, 1923 als Siamese Sables.
O. Brock, Kalifornien als American Sables, 1924.
M. Fraineau, Cognac in der Charente in Frankreich, 1925 erstmals in Paris als Zibelines gezeigt.
In Deutschland wurden Marderkaninchen von Emil Thomsen in Hamburg-Stellingen durch Zufall erhalten. Das Ziel von Thomsen war eigentlich, ein Opossum-Kaninchen zu züchten. Er paarte dazu Blaue Wiener, Hasenkaninchen, Havanna, Thüringer und weiße Angorakaninchen miteinander. Auf Anraten von Joppich kreuzte er Kleinchinchilla ein und erhielt bronzefarbene Jungtiere, die sich später zur beschriebenen Marderfarbe umfärbten. Thomsen gab einen Rammler an Hans Nachtsheim weiter, der die genetische Stellung dieser Rasse aufklärte. Ein weiterer Rammler gelangte auf Umwegen und ohne Wissen Thomsens zu Ziemer nach Halle. Auf der Grundlage mit diesem Tier bauten weitere Züchter Bestände von Marderkaninchen auf. Nach Thomsens Tod übernahm Joppich seinen Tierbestand und Zuchtunterlagen und entwickelte die Rasse weiter. Die neue Rasse wurde 1924 erstmals in Hamburg-Altona gezeigt. Der Name Marderkaninchen wurde in Anlehnung an die Farbe der Edelmarder und Steinmarder gewählt, neben denen sie auch auf der ersten Ausstellung für Edelpelztiere 1928 in Berlin gezeigt wurden. Unklar bleibt in der Literatur, wie es zur Kombination mit dem Russenfaktor kam.