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Ich betone es immer wieder, Marderkaninchen und marderfarbige Kaninchen sind spalterbig.

Die Zeit der "enttäuschten Einkäufer" scheint vorbei, dass im Nest auf einmal nur bunter Mist liegt. Und wir "Verkäufer" sollen dann die ahnungslosen und auf Kommerz ausge-richteten Nichtskönner sein.

 

Liebe Interessenten, nicht ohne Absicht sind die drei Brüder von mir gezeigt wo es immer nur geht. Mit Bild und Text will ich bestmöglich aufklären, nichts aufschwatzen. Auch wenn wir gern mehr Interessenten und Mitstreiter unter den Züchtern für unsere Marderkaninchen hätten, jemanden Tiere aufdrängeln, haben Selbstbewußten gar nicht nötig. Und damit welche ihren Kaufrausch befriedigt bekommen und seit einigen Jahren, die auf der "Roten Liste" stehenden Marderkaninchen "retten wolten", müssen wir unsere mit viel Tierliebe und Ausdauer bis zur Schau aufgezogenen Tiere nicht verrammschen!

 

Zuchtpraxis

 

Wer sich mit der Kaninchenzucht, insbesondere mit Marderkaninchen analog Siamesen oder Großmarderkaninchen beschäftigen will, sollte sich vorher genau im klaren darüber sein, wo die Reise hingehen soll.

Du musst im Vorfeld wissen was du willst und das fängt bereits beim Bau der Stallanlage an. Auf die Art gehe ich an dieser Stelle nicht ein. Bedenke, die Rasse ist spalterbig. Hast du ausreichende Futtergrundlagen, machen deine Nachbarn Stress wegen des Komposthaufen. Hast du vor einem Verein beizutreten oder wieviel Buchten kannst du dir "leisten". Und bis dir bewusst, dass es in deiner Nähe so gut wie keinen Züchter gibt. Selbst in den vielen Landesverbänden sieht es schon sehr dünn aus. Schwerpunkte sind Sachsen, Thüringen, Westfalen, Baden, Berlin-Brandenburg und Bayern.(siehe im jeweilig aktuellen Blauen Jahrbuch nach)

 

Die Rassen können so erhalten werden 

A) Ich kenne einen Bekannten der verpaart seit vielen Jahren ausschließlich Marderkaninchen aus mir bekannten Zuchten. Vor zehn Jahren hat er bei mir 1.1 erworben und wird demnächst wieder eine 0.1 bei mir abholen. Dieser hat etwa 30 Buchten und ist nicht in einem Verein. Die Marder entsprechen seinem Schönheitsideal und bedienen seine Sinne. Und das wars.

B) Eine junge Frau namens N. Johannis aus Mecklenburg-Vorpommern fragt im September 2010 an, ob sie Marderkaninchen von mir haben könne, sie hätte sich in die Rasse verguckt. Es gäbe nirgens Tiermaterial. Upps!?  Ja - es wurden innerhalb 48 Stunden 1.5 Tiere abgeholt. Zwischenzeitlich korrespondieren wir öfters miteinander. Die materiellen Voraussetzungen scheinen vorhanden, im Hintergrund wirkt wohl noch ein verständiger Preisrichter der unterstützt. Demnächst wird es wohl mit der Zucht losgehen. Toi, toi, toi. Ich hoffe aus dem Funken wird ein Feuer.

C) Ich habe mich bewusst im Frühjahr 1997 für braune Marderkaninchen entschieden. Eine Handvoll Jungtierchen aus einem Nest von Züchter Walter Sauer (Rodach) geschenkt, dann auf der Rückreise von Oberfranken nach Triebes zu Joachim Kapp 1.0 Albino und 0.1 Dunkelmarder braun waren mein Startkapital. Im Dezember in Nürnberg einen Rammler von Waldemar Krone komplettierten den Zuchtstamm und fortan "ging es ab wie die Post".

Was geschah: Intensivierung der Clubmitgliedschaft auch bundesweit. Jährliche Aufzuchtzahlen von anfänglich 80 bis 120 Tiere im Jahr 2008, aktuell waren es im Zuchtjahr 2010 "nur" 63 Stück. Seit 2000 fast regelmäßige Teilnahme bei allen großen nationalen Schauen, Clubvergleichsschauen selbstverständlich, und ich zeige meine Tiere auch immer auf KV- bzw. LVS (Einzelkämpfer).

Fazit:   Und so ticken Marderzüchter.  Es sind wohl i.d.R. auch etwas besondere Menschen. Meistens ist dieser Menschenschlag auch sehr gut im Verbandswesen organisiert.  Halt Menschen mit Leidenschaft.

 

Wie bereits beschrieben kann ich unterschiedlichste Zuchtziele verfolgen. Ausschließen kann ich die Verpaarungen:

1.)  dunkel x dunkel  =  dunkel

2.)  russenfarbig x russenfarbig = russenfarbig

weil, dunkle bzw. russenfarbige Marderkaninchen sind für sich reinerbig.

Da ich den Typmarder für die Ausstellung benötige muss ich andere mögliche Verpaarungen anwenden. Die angegebenen % sind reine Theorie!

 

Welche Verpaarungsmethoden kommen also in Betracht:

1.) wahrscheinlich der Klassiker:

      typisch x typisch  =  25 % russenfarbig/ 50 % typisch/ 25 % dunkel

      Ich kenne keine Würfe die so funktionieren. Manchmal liegt 15 - 20 % 

      typisch und wiederum 75 % typisch im Nest.

      Man verpaare idealer Weise Tiere mit heller x dunklerer Deckfarbe

2.) die verführerische Theorie:

      russenfarbig x dunkel  =  100 % typisch

      Als Anfänger ist diese Verpaarung vielleicht zu empfehlen. Sie stellt den

      Beweis an Wunder der Natur dar, dass aus schwarz + weiß, braun ergibt.

      Es ist nicht die Dauerlösung! Je nach "verdeckter Genetik" werden die 

      Typtiere entweder zu dunkel, es mangelt ihnen an der klaren Ausstrah-

      lung der Abzeichen oder es "schlägt" eine Weißdurchsetzung durch, die

      für jahrelange Arbeit sorgt.

3.) eher eine Notvariante für die Farbpostionen: (2015: aktuell wird mit RUSSENMARDER gegengesteuert; die Abzeichen sind aktuell topp aber sie neigen zu "schwarz" und machen dunkle Köpfe)

     russenfarbig x typisch = 50 % russenfarbig/ 50 % typisch

4.) zur Farbauffrischung durchaus wertvoll:

     dunkel x typisch = 50 % dunkel/ 50 % typisch

5.) unbedingt vermeiden (jedoch nicht schädlich):

     albino x dunkel = 100 % typisch

     Ja ich habe so anfangen müssen und mich mindestens 5 Jahre unnötig

     gequält. EINFACH die Finger weg, es lohnt nicht.

6.) die Garantie - denkste !

     RUSSENKaninchen x Dunkelmarder = 100 % typische Tiere

     Vermeintlich läuft alles wie "geschmiert" da sie ja enge Verwandtschafts-    beziehungen haben. Aber, der Sportstyp des Russen schlägt durch -    der Typ des Marders wird zu "zierlich und schmal, es ist nur eine Idee die für die Zucht nicht taugt ?! UND nicht zu vergessen ist, deren Zeichnungsfarbe: SCHWARZ. Ich hatte jedenfalls sofort damit aufgehört weil mir dafür einfach die Buchten fehlten. Mit Rückpaarungen kann gewiss die enge "Marder-Linie" mal aufgefrischt werden.

Auf Verpaarungen gleich welcher Art zwischen braunem oder blauem Farbenschlag sollte gänzlich verzichtet werden. Beide Farbschläge sind weitestgehend in ihren Farben stabil. Die Vermischung bringt nur eine weitere Aufspaltung. Jedoch ist die "Vermischung" nicht schädlich.

Beizu steht hier die Frage: brauche ich derartige Verpaarung oder aktzeptiere ich "zusätzlich" bunte Würfe mit braunen und blauen Tieren? Habe ich den Platz dafür und habe ich das kostengünstige Futter dafür?

Nie vergessen:  die Verführung ist wahnsinnig groß und das Streben zu schnellen Erfolgen immens, ganz schnell sind die Buchten voll und mein Problem ist weiterhin nicht gelöst. "Wohin soll die Fahrt gehen?" Und das Gemeine daran ist, dieser Druck ist jedes Jahr wieder von neuem da.

Eigentlich muss jeder für sich selbst einschätzen wie er schnellstens zu einem stabilen farbreinen Zuchtstamm bzw. Linie kommt. Oftmals lehren bzw. praktizieren wir gewisse Überlieferungen und Zuchtpraktiken alter erfahrener Marderzüchter. 

Und wer einmal Blut geleckt hat sollte sich von den vielen "Fachleuten" in seinem Verein nicht verrückt machen lassen. Die meisten haben keine oder kaum Ahnung, geschweige Sachverstand von marderfarbigen Tieren und "quatschen" daher nur schlau alles nieder.

Ist erst einmal der Erfolg bei dir eingetreten da quatschen diese Züchter oft weiter, jetzt aber aus Mißgunst und Neid.

Achtung: und an dieser Stelle nicht abheben! Es gilt sein Erreichtes zu verdichten und zu stabilisieren. Man ist schnell wieder "unten" wenn in der Marderzucht die Ausdauer für das Ziel aus den Augen verschwindet.

 

Fazit der letzten 2-3 Jahre (2017 ff.):

Ausstellungen sind das Salz in der Suppe eines Züchters, daran halte ich fest! Obwohl ich merke, dass meine Tierzahlreduzierung mir unweigerlich nicht zum Vorteil gelangt. In den letzten zwei Jahren habe ich Schaubeteiligungen absagen müssen, wo es Jahre lang selbstverständlich war dabei zu sein. Ich muss mir auf Großschauen selbstkritisch eingestehen, dass mein persönliches Maxim wieder deutlich mehr in den Fokus rücken muß. Eine Zuchtgruppe mit 380,0 Punkte plus X ist mir mittlererweile eine riesen Bürde geworden. Es ist mir persönlich nicht ganz egal, denn wer auf große Wettbewerbe geht will auch gewinnen. Ich bleibe dran!