Im Frühjahr 1987 war meine Mitgliedschaft in der damaligen SZG Marder besiegelt!

Joachim Kapp -  die Kompetenz im weißen Kittel
Joachim Kapp - die Kompetenz im weißen Kittel

 

Welche Köpfe stecken hinter dem Club?

In erster Linie muss man unseren langjährigen Clubvorsitzenden Joachim Kapp erwähnen. Ein kleiner zerriger Zeitgenosse mit dem gewissen Biss für die erfolgreiche  Marderkaninchenzucht in allen Größen und Farbschlägen. Auch wenn er in den letzten drei Jahren aus Gesundheitsgründen die Zucht auf Siamesen, Großemarderkaninchen in braun und Kalifonier schwarz-weiß "etws" reduziert hat,  trat er seit vielen Jahren bundesweit für die Etablierung der Großen Blau-Marder ein. Seitdem der hartnäckigen Züchterschaft ist es gelungen war, die Großmarder in Blau zum 01.10.2012 (nach 10 Jahren) zugelassen zu bekommen, hat sich das Ganze ziemlich schwer getan. Immer wieder mal waren wenige sehr gute Vertreter zu sehen, der Hype blieb aber aus und es war fast  zu erwarten, dass die Großen den Bach runtergehen könnten. Ab er weit gefehlt, die Hartnäckigkeit einiger weniger auch neuer Züchter setzte sich durch. Man kann sagen, dass die Großmarder 2016 in beiden Farbschlägen den Durchbruch geschafft haben.

Joachim ist seit vielen Jahrzehnten ausgebildeter Zucht- und Preisrichter. So lange wie wir uns kennen hat er unbestritten den Vorsitz des Clubs inne.

Im Unterbewußtsein sagt mir noch Reinhold Bock aus Neustadt/ Orla etwas, da waren wir noch Ende der Achtziger zur Schulung. Zudem waren jahrelang für die maßgebliche Zucht der Marderkaninchen in beiden Farbenschlägen der Zuchtfreund Werner Zerbst, selbst älter wie Joachim und nunmehr vor wenigen Jahren verstorben, Siegfried Elschner und Klaus Geschwandtner (verstorben) als Zuchtwart, und unser Club-Finanzer Hans-Joachim Wensorra verantwortlich. Nicht unerwähnt möchte ich Hartmut Höft lassen, auch wenn es in den letzten Jahren sehr ruhig um ihn geworden ist.

Natürlich hat sich unsere Mitgliedschaft in den letzten Jahren immer wieder verändert, und in letzter Zeit stark mit den Kalifornierzüchtern verstärkt. Der Kern, Zuchtfreunde mit dem gewissen Biss stützen die Zuchtarbeit der Rassen maßgeblich wie eh und je. Sie an dieser Stelle alle aufzuzählen wäre zu müßig. Der ein oder andere wird sich in Bild oder Text bei den Tagungungen und Ausstellungen wiederfinden. Versprochen.

 

 

 

Laudatio auf den Clubvorsitzenden Joachim Kapp anlässlich der Frühjahrstagung 2011 in Römhild

 

Sehr verehrter Clubvorsitzender Joachim Kapp

 

Im diesem Jahr „2011“ kannst Du auf 50 Jahre Vereins- aber auch Clubzugehörigkeit zurückblicken. Da ist es uns Clubmitgliedern schon ein Bedürfnis, in einer kleinen Laudatio, Rückschau auf deine züchterische Laufbahn zu halten und Dir für all die Arbeit im und für unseren Club sowie für die vielen, schönen Jahre mit Dir, Dank zu sagen. Dieser Dank gilt natürlich auch seiner lieben Frau Waltraut, da ohne ihr Zutun und vor allem ihr Verständnis für die Sache, bestimmt manches nicht möglich gewesen wäre.

Nun zum Ablauf des züchterischen Werdens und Wirkens unseres Clubfreundes Joachim.

Der Zuchtfreund Joachim Kapp wurde am 22.08.1943 geboren und trat 18-jährig 1961 dem Verein T 215 Zeulenroda bei und wechselte bereits 1963 zum Verein T 196 Triebes, wo er bis heute organisiert ist. Er züchtete von Anfang an seine geliebten Marderkaninchen sowie diverse Zweitrassen zur stetigen Fortbildung in seinem, damals schon geplanten, zukünftigen Zuchtrichteramt. Er hatte mit Reinhold Bock zudem einen exzellenten Lehrmeister, der ihn gezielt zur Fortführung seines Lebenswerkes, die Marderzucht, aufbaute. Kurz nach seinem Eintritt in seinem Verein übertrug man ihm Wahlfunktionen als Schriftführer, Zuchtwart und stellvertretender Vorsitzender bis er 1973 den Vorsitz des Vereins T 196 Triebes übernahm. Fast gleichzeitig übernahm er auch die SZG Marder (heute Marder-Siamesen und Kalifornier-Club) von Reinhold Bock kurzerhand ins kalte Wasser geworfen mit den Worten, so nun mach es mal als Obmann. Beide Funktionen übt er mit Freude und Begeisterung bis heute aus. Bei seinem Interesse für die Rassekaninchenzucht ließ eine Bewerbung für das Amt des Zuchtrichters (heute Preisrichter) 1970 nicht lange auf sich warten. Über die Hilfsrichterprüfung 1972 bestand er 1973 die Zuchtrichterprüfung. Dieses Amt führt er bei großem, sich erarbeiteten Wissen und Können, mit fachmännischer Akkuratesse auch bis heute aus und ist geachtet bei Kennern und gefürchtet bei ewigen „Besserwissern“. 38 Jahre einen Verein und einen Club gleichzeitig mit Erfolg zu führen, 38 Jahre Preisrichteraufgaben oft mit Entbehrungen zu erfüllen ist schon eine beachtliche, ehrenamtliche Lebensleistung, wenn auch die Preisrichtertätigkeit mit einer Aufwandsentschädigung honoriert wird. Seit 1993 ist er Obmann der Preisrichtergruppe Gera und ab 2006 Schulungsleiter im LV Thüringer Preisrichter. Das zeugt hinreichen von der Achtung und Anerkennung seines Wissens, praktischer Kenntnisse und Führungsqualitäten.
Im Kreisverband war er als Zuchtwart von 1970-1977; KV-Vorsitzender von 1989-1993 gerade in der schwierigen Umbruchzeit von Auflösung des VKSK bis hin zur Aufnahme und Eingliederung in den ZDK (heute ZDRK) sowie als Schulungsleiter und für Jugendarbeit bis heute tätig. Trotz seines schon reichhaltigen, ehrenamtlichen Arrangements übernahm er immer wieder, wenn es Not am Mann wurde, Aufgaben in Kreisverband. 2009 wurde er zum Rassesprecher und Verbindungsmann zum Hauptclub im ZDRK und zur Standardkomission der im ZDRK vereinigten Kalifornier, Marder, Siamesen und Russenclubs bei deren Tagung in Annweiler einhellig gewählt und nahm auch dieses Amt zum Wohlwollen und zur Zufriedenheit aller Clubs an. Es ist auch kein Geheimnis, dass sich der Marder, Siamesen und Kalifornierclub unter seiner Leitung im LV Thüringen zu einer festen und geachteten Größe entwickelt hat, der oft sogar etwas neidvoll bestaunt wird. Viele Fachbeiträge in unserer Kaninchenzeitung (etwa 80) konnten gar manchem Züchter Hinweise für die praktische Zuchtarbeit geben und das Interesse für die Rassekaninchenzucht, speziell für Marder und deren Artrassen, wecken. Desweiteren sind zwei von ihm geschriebene Fachbücher „Marder und Siamesen“ sowie „Kalifornier und Russen“ verlegt worden und bereichern die Nachschlagwerke über erhaltenswerte Rassen als Kulturgut. Unzählige Bewertungen sowie Schauen als Ausstellungsleiter oder auch als Helfer zeugen ebenfalls von einem Idealisten unseres geliebten Hobbys. Als Obmann für Jugendarbeit im Kreisverband „Elsterperle“ ist sein Bestreben, gezielt den Nachwuchs zu motivieren, auch nach dem Jugendalter die Rassekaninchenzucht weiterzuführen, um den Fortbestand unserer Vereine und unseres schönen, nutzvollen Hobbys zu sichern. Seine eigenen Zuchtleistungen sprechen Bände. So hat er maßgeblichen Anteil am heutigen Zuchtstand der Marderkaninchen verglichen derer vor 30 Jahren. Weiterhin wurden die Siamesen beide Farbenschläge damals noch im Auftrag des VKSK durch ihn nachgezüchtet und so diese Art erhalten und beide Farbenschläge Großmarder mit seinem endgültigen Konzept und der Zuchtzielvorgabe in Teamarbeit im Club heraus gezüchtet und verbreitet.
Auf Schauen erreichten seine Tiere mit regelmäßiger Ausgeglichenheit alles was zu vergeben war. Vom Vereinsmeister, Kreismeister, Clubmeister, HC-Meister, Staatspreis des VKSK, Interchampion, Bundessieger-und Bundesmeister bis hin zum Europameister kann er auf einem Erfolgskurs Meistertitel und damit verbundene Ehrungen vorweisen.
Bei all diesen Aktivitäten blieben natürlich auch Ehrungen von übergeordneter Stelle nicht aus. So erhielt er schon vom VKSK die Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold. Vom LV Thüringen waren es die Ehrennadeln in Silber und Gold, die Große Goldene 2004 sowie „Altmeister der Rassekaninchenzucht im LV Thüringen“ 2010.
Der Preisrichterverband Thüringen ehrte ihn mit den Nadeln in Silber und Gold. Bleibt nun nur zu hoffen, dass sich die höchste Ehrung für einen Rassekaninchenzüchter als „Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht“ ernannt zu werden, bald erfüllt. Der HC des LV Thüringen hat Dir ja schon zur Clubschau in Neuhaus im Voraus zu deinem Jubiläum Dank durch einen schönen Ehrenteller ausgesprochen, was dort eine gute Gelegenheit war und in einem durchaus würdigen Rahmen stattgefunden hat.
Nun lieber Achim freuen wir uns mit Dir, gratulieren zu deinem doch nicht alltäglichen Jubiläum und wünschen uns, dass Du noch lange viel Freude an deinem geliebten Hobby, der Rassekaninchenzucht hast und uns Mitglieder als "Clubchef" noch ein bisschen erhalten bleibst und uns als deine gleichgesinnten Liebhaber und Mitstreiter noch etwas erträgst.

Um den Fluss der Auszeichnungen, die sich im Alter ja häufen und nach deinen Feststellungen ein untrügliches Zeichen hierfür sind, nicht zu unterbrechen haben wir uns wieder etwas einfallen lassen zur Bereicherung deiner Asservatenkammer und wollen unseren Dank durch eine Ehrenurkunde und einem schönen Jubiläums-Bierkrug zum Ausdruck bringen. Ich möchte nun mit dem Spruch auf deinem Jubiläums-Bierkrug enden.

 

Der Züchter

Ein Züchter wird nicht auserkoren, als Züchter wird man nur geboren und den Erfolg und auch sein Können darf man wohl eine Gabe nennen. Alle Sorgen und alle Not, alle Freud und all das Brot, alle Wünsche und alle Pflege, wenn man das alles zusammenlege, würde bestimmt ein schwer Gewicht, doch daran denkt der Züchter nicht.

Bei allem Planen und allem Denken, muss ihm das Schicksal die Gnade schenken, dass ihm im Züchten das Werk gelingt, worum so mancher vergebens ringt.

Herzlicher Glückwunsch und Dank für alles

Hans-Joachim Wensorra
stellv. Clubvorsitzender