Die vereinigten Clubs trafen sich 2011 in Cottbus/ Willmersdorf - unsere Kurzwoche im Spreewald

Am 4. und 5. Juni 2011 richteten die Brandenburger Russen/Kalifonier-Clubfreunde um Wilfried Schulze das "Himmelfahrtstreffen der vereinigten Clubs" aus. Das angemietete Hotel mit neuer Leitung

Willmersdorfer Hof
Hotel & Restaurant
Mauster Str. 11
03053 Cottbus- Willmersdorf
fon 03 55/ 878 10 0
fax 03 55/ 878 10 15
mail info@willmersdorferhof.de

www.willmersdorferhof.de

 

gab sich redlich Mühe. Nach meiner Einschätzung nach waren alle rundum zufrieden. Damit ist wie in den meisten Fällen für den Veranstalter schon ein "Problem vom Tisch".

Ich war ja mit meiner Frau und unseren Freunden Jörg und Ursula schon ein paar Tage zuvor im Spreewald (Leipe) mit Zelt und Faltboot ausgerüstet vor Ort. So düsten wir Samstag gegen 8.00 Uhr los um pünktlich um 9.00 Uhr zur Schulung anwesend zu sein. Besser wie gedacht kamen wir nach Willmersdorf durch, dennoch wir kamen zu spät. Die "Alten" hatten abends zuvor das Protokoll geändert und bereits 8.30 Uhr die Tagung eröffnet und mit einem Teil der Tierbesprechung begonnen. Wir verpassten die Thematik Großmarder.

Zum 2. Abschnitt war ein Tierarzt und eher selten, auch Kaninchenzüchter als Gastredner geladen um uns über praktische Dinge der RHD, Myk und Enteo zu berichten. Sehr anschaulich und mit fundierten praktischen Hinweisen wurde anschaulich über altbekannte und aktuelle Probleme berichtet. Dies regte, was manchmal bei so einem "theoretischen Thema" möglich, zu reger Diskussion und Erfahrungsaustausch an. Fazit: der Tagesordnungspunkt war mehr als gelungen.

Zum 3. Abschnitt war ich gespannt. Als PR und Gastredner für die Russen und Kalifornier war Henry Majaura aus dem LV sachsen-Anhalt verpflichtet worden. Ich hatte so einige Fragen für mich:

Du kennst im LV S-A eine Menge Leute, wer ist er überhaupt? Wie kommt ein Anhaltiner nach Cottbus?

Tatsache, das Gesicht war mir nicht bekannt. Etwa mein Alter mit Wurzel aus Peitz, mmmmhe.

Sein Tierbesprechung war vom Stiel her schlecht, etwas burschikos, locker aber informativ. Das PR schon in den LVén anderer Auffassung sind ist ja nicht neu. NUr die PV müssen ob es ihnen passt oder nicht an der einheitlichen Bewertung schulen. Der Standart gilt für Deutschland und sollte [muss] einheitlich Anwendung finden. Es war von Vorteil, dass Rassevertreter in optisch wahrnehmbare Saisonfehlern, sonstigen Mängeln und auch hoher Qualität besprochen werden konnten.

Zum Abschnitt 4. AG-Sprecher Joachim Kapp referierte über die "Werterhaltung und Einflussnahme"  des Fells und damit der Deckfarbe bei Marder und Siamesen . Auch hier wurde eindrucksvoll die unterschiedlichen Rassevertreter "auseinander genommen".

 

Die "Frauengruppe" war am Vormittag in einer nahe gelegenen Schokolandenfabrik (?) zum Damenausflug. Unsere zwei Frauen waren nach dem morgendlichen Zeltabbau auch mittags ran. Nach dem Mittagstisch für alle ca. 60 Personen ging es mit dem klimatisierten Bus gen Spreewald nach Burg/ Kauper. Mit drei gefüllten Känen  verbrachten wir ein paar erholsame und abwechslungsreichen Stunden.

Wilfried Schulze entpuppte sich als langjähriges Urgestein bei den Peitzer Carnevalisten. So führten ein Handvoll "Männer" ein kleines Programm auf, was allgemein sehr guten Anspruch fand. Danach stand der Abend und ... zur allgemeinen Plauderstunde und Fachsimpelei zur Verfügung.

Am Sonntag morgen wurde die Tagung ausgewertet und Schritte für die Zukunft vereinbart.

Himmelfahrt 2012:  LV Baden Org. Dieter Bach und Gisela Richter

ClVS 2012:    Iserlohn/ Drüpplingsen

ClVS 2014:   Annweiler (Pfalz)

 

Nach herzlicher Verabschiedung und einem gesunden Wiedersehen im Dezember in Erfurt zur Bundesschau, ging es für die meisten in die Heimat zurück.

 

Mein persönliches Fazit: Im Spreewald kommt man innerhalb nur weniger Tage  "wieder runter" - eindeutig Jaaa

Die Clubtagung sollten man nicht verpassen - eindeutig Jaaa

Die Woche mit unseren Freunden und den alten und neuen Clubbekanntschaften war super.

Mein Freund Jörg findet in den Marderclub zurück ?! Ich hoffe sehr stark, dass ihm die Schulung und der Züchterplausch wieder wachgerüttelt haben.

 

In dem Sinne

"Gut Zucht" und Mann und Frau sieht sich

Arbeitstagung der Russen-, Marder-, Siamesen- und Kalifornier-Clubs im ZDRK

in Willmersdorf bei Cottbus (Peitzer Land/Brandenburg)

Vielfältiges Programm der Clubzüchter von Abzeichenkaninchen

 

Das traditionell am Wochenende nach Himmelfahrt durchgeführte Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Russen-, Marder-, Siamesen-und Kalifornier-Clubs erlebte seine 24. Auflage am 4. und 5. Juni 2011 in Willmersdorf, im wunderschönen  Peitzer Land ( Brandenburg)  gelegen . War also im letzten Jahr der Südwesten der Republik Gastgeber, fand die Tagung 2011  im äußersten Osten statt.

Die Clubmitglieder des Russen- und Kal.-Clubs Berlin-Mark Brandenburg, im besonderen der Zuchtfreund Wilfried Schulze(Peitz), hatten das Treffen hervorragend organisatorisch abgesichert. Mit 35 angereisten Clubzüchtern wurde die Teilnehmerzahl des Vorjahres nicht ganz erreicht, immerhin waren der Marder und Kal.-Siam.-Club Thüringen (6), Russenclub Thüringen (6), Russenclub Thüringen/Sekt. Nord (2), R-, M-, Kal.- u. Si. -Club Bayern (2) Russen-, Marder-, Kal.,  und Siam.-Club Hessen/Nassau (3), R-Kal.-Club Bln.-  Mark Brandenburg (6), Marder-, Siam-Club Rheinland-Pfalz (1),Marder, -R-,  Si., u. Kal.- Club Westfalen (4), R-M-Si- Club Baden (2) und der R-M-Kal.-Club Weser/Ems  (1) vertreten. Es verwundert immer wieder, dass ständig inaktive Clubs bei diesen informativen Tagungen fehlen. Es kann deshalb nicht erstaunen, dass in einigen Landesverbänden diese anspruchsvollen Rassekaninchen kaum auf den jeweiligen Landesschauen eine Rolle spielen.

 

Kulturteil

 

Ein Teil der mit ihren Partnern angereisten Züchter nutzten die Vielfalt der Angebote des Peitzer Landes, einer ehemals durch den Braunkohlebergbau geprägten Region.

Durch Rekultivierungsmaßnahmen und das Schaffen attraktiver Kultur- und Tourismusangebote bereute keiner der Tagungsteilnehmer und der Mitreisenden den Besuch des Peitzer Landes. Der Samstagvormittag wurde von den Nichtzüchtern für einen  Besuch  einer beeindruckenden  Confiserie in Hornow genutzt. Das Samstagnachmittagsprogramm wurde bei „Kaiser“- Wetter von einer etwa 4stündigen beschaulichen Spreewaldkahnfahrt bestimmt.

In gemütlicher Runde klang nach einem umfangreichen Abendbuffet und dem Auftritt des Fastnachtsvereins Peitzer Gubener Vorstadt, die einen Ausschnitt ihres diesjährigen Programms aufführten, der Samstag aus. Leider wurden für die hinzugekommenen Clubzüchter  die Gäste nicht vorgestellt, das im nächsten Jahr wieder erfolgen soll.

 

 

Vorträge und Tierbesprechungen

 

Mit einer PowerPoint-Präsentation über die Großmarder, blau, begann die umfangreiche Arbeitstagung. Der AG-Sprecher Joachim Kapp, er wurde Klassensieger bei den Neuzüchtungen in Karlsruhe,  erläuterte die Rassemerkmale

der seit 1951 als „sowjetische Marder“ bekannten Rasse. Der Züchter stellte den Weg der Rasseentstehung dar, die genetisch als Schwarzmarder geführt werden. Der langjährige Kleintierzüchter  vertrat die Meinung, nicht zu früh mit der Selektion zu beginnen, da hier die Natur entscheiden sollte.

Zum in der letzten Arbeitstagung gewünschten Fachthema über die häufigsten Darmerkrankungen bei Kaninchen und prophylaktische Impfungen in Kaninchenbeständen konnte Dr. Eberhard Stradnick gewonnen werden. Der Referent züchtet selbst blaue und schwarze Wiener und ist als Clubmitglied bestens mit der Materie vertraut, zumal er viele Bestände betreut und in Beeskow eine TA-Praxis leitet. Der Redner teilte zum besseren Verständnis der Inhalte Übersichten über Darmerkrankungen aus und erläuterte diese. Einen größeren Raum nahm en die Empfehlungen für die prophylaktischen Impfungen in Kaninchenbeständen gegen Myxomatose, RHD, Pasteurellen und Enterocolitis (jetzt Enteropathie) ein. Bei der Myxomatose wurde die bessere Ausbildung der Immunität mit dem Jet betont. Die 1x jährliche Grundimmunisierung sollte nicht zu spät gegen RHD erfolgen. Der Rauhfaserreichtum im Kaninchenfutter wurde hervorgehoben. Der sehr praxisorientierte Vortrag wurde sehr aufmerksam von den Clubzüchtern verfolgt, das auch in der anschließenden lebhaften Diskussion zum Ausdruck kam.

Die diesjährige Tierbesprechung über Russen und Kalifornier, Höhepunkt der Tagungen, wurde vom bekannten Autor und Preisrichter Henry Majaura (Magdeburg) durchgeführt. Nach kurzer Vorstellung wurde an den bekannten Russenzüchter und Preisrichterprüfer Ernst Regner (1920 -1990) aus  Grimma  erinnert. H. Majaura stellte einen bestens gezeichneten 6 Monate alten Russen, schw.-w., vor. Die hervorragende Maskenform und der saubere Ohrenansatz und die intensive Lauffarbe einschließlich der Abgrenzung  überzeugten und bewiesen einmal mehr, dass Tiere in diesem Alter in ihrer farblichen Blüte stehen. Auch  blau-weiße Russen und einen 3 jährigen Rammler der Rasse Kalifornier, schw.-w., stellte der Preisrichter vor. Die einstündigen Ausführungen zeigten den hohen Stand der Russenkaninchenzucht und die sichtbaren Fortschritte bei den Kalifornier-Kaninchen. Die Anwesenden waren begeistert von der Farbe des 3jährigen Rammlers des schw.-w. Farbenschlags.

Die Farbe des besprochenen blau-weißen Kaliforniers war ebenfalls ansprechend, folgerichtig war die Krallenfarbe intensiv ausgebildet. Schließlich wurde ein havannafarbiger Kalifornier begutachtet, der leider eine nicht abgerundete Maske, hingegen aber eine bis zur Schwanzwurzel gefärbte Blume aufwies, was bei dem Farbenschlag dieser Rasse nicht häufig auftritt. Die Tagungsteilnehmer, die den einstündigen Vortrag aufmerksam verfolgten, bedankten sich mit herzlichem Applaus bei Henry Majaura.

Die Tierbesprechung über Marder und Siamesen, die eine Form der Schulung darstellen soll, wurde vom Rassesprecher Joachim Kapp geleitet.

Der Backenpunkt als wesentliches Merkmal der braunen Marderwurd neben einer markanten Maske hervorgehoben. Das Marderkreuz und die über die Sprunggelenke gehende Hinterlaufabgrenzung wurden als bedeutsame Merkmale gekennzeichnet.

Im weiteren Verlauf der Besprechung ging der Preisrichter auf die Rolle des Marderfaktors an  / am  ein und verwies auf die farbliche Einfassung des Unterkiefers. Die seltenen Siamesen, blau, müssen einen gelben Farbton in der Deckfarbe besitzen. Die Interessengemeinschaft hat sich positiv entwickelt, was nicht zuletzt in der Zahl der ausgestellten Siamesenkaninchen auf der letzten Clubvergleichsschau zum Ausdruck kam. Auf den Anfang des Rückenstreifens wurde verwiesen. Er sollte da beginnen, wo die auf den Rücken gelegten Ohren enden. Der Zusammenhang zwischen farblicher Erscheinung und Augenfarbe (hellere Tier – hellere Augenfarbe) sowie die Ausprägung der Krallenfarbe wurde unterstrichen, ebenso wurde auf das Aufhellen der Siamesen mit zunehmendem Alter eingegangen, ein heller Stirnfleck ist bei dieser Rasse erwünscht. Leider hat sich der Brandenburger Club nicht beim Organisator gemeldet. Somit mussten die  zur Besprechung gezeigten Tiere von anderen Clubs mit großem Transportaufwand herbei geschafft werden.

 

Organisatorisches

 

Dem Verantwortlichen der diesjährigen Tagung, dem Zf. Wilfried Schulze, wurde gedankt durch die Zuchtfreunde Karl-Heinz und Karin Müller (R-Club Hessen/Nassau) , die zwei wunderschöne in  Filztechnik gefertigte Russenkaninchen überreichten.

Am 19. und 20. Mai 2012 findet die traditionelle Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft in Ellmendingen/Keltern (Enzkreis, westlich von Pforzheim) statt. Die Zuchtfreunde Gisela Richter und Dieter Bach vom Badischen Club haben hierzu schon umfangreiche Vorarbeit geleistet.

Die Auswertung der letzten Clubvergleichsschau in Neuhaus am Rennweg vom Oktober 2010 nahm der Rassesprecher selbst vor. Die beachtliche Qualität der ausgestellten Tiere wurde nochmals als herausragendes Ereignis hervorgehoben. Nicht der Rassetyp war relevant, sondern der Rassewert. Leider hätte sich die Ohrstruktur der meisten Russenkaninchen verschlechtert, hier müssen sich die Züchter um Verbesserung bemühen. Heftig diskutiert wurde über die Formulierung „leichter Hauch am Unterkiefer“.

Der erfahrene Preisrichter vertrat die Meinung, dass je mehr im Standard stehen würde, umso komplizierter wäre die Auslegung des entsprechenden Sachverhaltes.

Kritikwürdig war die unzureichende Information über den Zeitpunkt des Vergleichs von 25 bewerteten Tieren am Ausstellungssonnabend.

Die nächste Clubvergleichsschau findet Anfang Oktober 2012 in Iserlohn statt, für 2014 hat sich Gerhard Knorr vom Club Rheinland Pfalz für den Ausstellung in Annweiler a. Trifels beworben.

 

Reiner Hoffmann,

Schriftfüher